Wer bin ich?

    Wer bin ich?

    Meine Augenlider sind schwer und schmerzen. In meinem Kopf pocht es und meine Muskeln fühlen sich schwach an. Mein Nacken ist verspannt und die einzige Motivation zum Aufstehen, ist die Sucht nach Nikotin.
    Ein typischer Morgen für mich, oder wie der "Normalo" sagen würde Mittag, nach viel zu langem und unerholsamen Schlaf.

    Wer ich bin?
    Ich bin genau das, was man in der Allgemeinheit als "durch das System" gefallen versteht. Ich bin ein Mensch voller Talente, welcher aber nie in der Lage war diese zu entfalten, geschweige denn darin gefördert wurde. Ich bin das Ergebnis eines Zufalls und der Umwelt die mich umgibt. Ich bin die Art von Mensch, die an den hohen Erwartungen der Gesellschaft zerbricht und kaum noch Kraft findet, um erneut aufzustehen. Ich bin aber genauso ein Paradox, denn in mir blitzt trotzdem immer wieder der Glaube an einen positiven Wandel auf. Nur ist dies keine positive Eigenschaft, wenn der Glaube daran stets nur enttäuscht wird. In diesen Momenten, wenn das Leben dir einen Lichtblick gibt, nur um dich dann unvorbereitet mit einem Treffer in die Magengrube zu demütigen, wache ich dann wieder aus dem Traum auf.

    Ich bin anders. Schon als Kind merkte ich recht früh, dass ich nicht wie die anderen bin. Obwohl ich innerhalb von Gruppen immer gemocht und respektiert wurde, hatte ich durchgängig das Gefühl einsam zu sein. Intuitiv überspielte ich meine Schwächen und die dunklen Gefühle damit, dass ich für andere den Clown machte. Obwohl ich noch ein Kind war, welches sich eigentlich so geben sollte wie seine Persönlichkeit auch ist, fühlte ich mich dazu gedrängt vorzugeben wer anders zu sein, als Schutzschild für die Person hinter der Fassade. Diese Verhaltensweise zog sich soweit durch mein Leben, bis ich am Boden ankam und keinen Grund mehr dazu sah, dieses kraftaufwändige Schauspielern weiter auszuüben. Doch es gab auch Momente wo die wirkliche Person ans Tageslicht kam, wenn auch unbewust. Wenn in der Grundschule im Kunstunterricht die Aufgabe war eine Blume zu zeichnen, dann malte die gesamte Klasse farbenfrohe Blumen. Doch als die Bilder an der Wand hingen, ragte eins heraus: Eine schwarze Blume mit Stacheln, umringt von einem rot-gelben Feuermeer.

    Ich bin Enttäuschung
    .
    Sowohl für die Menschen in meiner Umgebung, als auch für mich selbst. Ziele setzen ist für viele eine Hilfe. Doch wenn du dir stets Ziele setzt, um dann zu bemerken du schaffst es einfach nicht sie umzusetzen, dann zieht es dich im Umkehrschluss eher noch weiter runter. Mir fehlt die Konzentrationsfähigkeit. Mir fehlt die Motivation. Mir fehlt die innere Ruhe. Mir fehlt die Kraft. Doch fehlen mir nicht die Fähigkeiten für die Ziele ansich, weshalb es doppelt wurmt, weil man weiß dass ohne diese unsichtbare Mauer, welche sich durch Störungen im Gehirn aufbaut, das Ziel absolut erreichbar wäre.

    Ich bin Verdrängung. Statt mich Problemen zu stellen, verdränge ich sie in der Regel lieber. Das geht in psychischen Tiefpunkten so weit, dass ich mich völlig von der Welt abkapsel und meinen stetigen Fall nicht mal mehr wahrnehme. Gefühlt warst du gestern noch ein Kind auf dem Gymnasium und dir wurde eine sprachliche Hochbegabung attestiert, gepaart mit einem überdurchschnittlichem IQ. Doch nach einem Augenschließen stehst du dann mit Ende 20 vor einer Notunterkunft für Obdachlose, weil du es nicht mal mehr geschafft hast alltägliche Dinge wie die Arbeitslosmeldung, oder das Öffnen von Briefen hinzubekommen.

    Ich bin gestört. Seit ich denken kann, klebt auf meiner Stirn der Schriftzug "verhaltensauffällig". Schulpsychologen, Institute, Tiefenpsychologen, allgemeine Ärzte und Neurologen versuchten aus mir schlau zu werden, doch wirklich geklappt hat dies nie. Erst mit 27 wurde dann, während einem Aufenthalt in der Klapse, durch einen Zufall die Diagnose für ADHS gestellt, welches wahrscheinlich der Auslöser für viele der erwähnten Probleme ist. Seitdem kämpfe ich damit mich selbst als der zu akzeptieren, welcher ich geworden bin. Wie Swiss so schön sagte, kann man erst glücklich sein, wenn man gelernt hat sich selbst zu lieben.

    Ich bin das Leben.
    Das Leben ist halt kein Hollywood-Streifen, sondern eine Ansammlung von Rückschlägen und auch positiven Ereignissen, welche dich zu einem Unikat formen. Statt mich aber weiterhin zu verstecken, möchte ich das geschliffene Unikat der Welt präsentieren. Einerseits für mich selbst, andererseits durch öffentliche Diskussionen und die bekannte Flucht nach vorne, um das Thema Depressionen & psychische Krankheiten mehr in den Fokus der Gesellschaft zu tragen. Sofern ich mal Kinder bekomme, möchte ich nicht dass diese in einem Umfeld aufwachsen, wo man sich dafür schämen muss Schwächen zu besitzen. Ich möchte nicht wieder Selbstmorde mitbekommen oder davon lesen, wenn durch eine allgemeine Akzeptanz dies in Zukunft verhindert werden könnte. Der stärkste Mensch ist doch der, der dazu bereit ist seine Schwächen offenzulegen. Zumal wenn Gott uns perfekt haben wollte, hätte er nicht den Mensch erschaffen, sondern willenlose Maschinen. (Ja, ich bin gläubig :P )

    Ich bin Veränderung
    . Statt weiterhin über all die negativen Dinge zu meckern, möchte ich den Fokus auf meine Stärken legen. Mit anderen Worten: ich möchte endlich frei sein und leben. Obwohl dies dort oben wie der Anfang eines Abschiedsbriefs klingt, besitze ich auch positive Seiten. Ich bin zum Beispiel äußerst kreativ, fantasievoll, hilfsbereit und aufopferungsvoll. Veränderung bedeutet für mich nicht nur mich zu verändern, sondern wie einen Absatz drüber schon angedeutet, auch die Welt um mich zu verändern. Ich möchte nicht nur selbst wissen mal hier gewesen zu sein, sondern ich möchte etwas hinterlassen. Ob dies nun in Form von Musik, kreativem Schreiben, Fotografie oder sozialen Tätigkeiten ist, spielt keine Rolle. Frei sein bedeutet für mich nicht, mich weiter einengen zu lassen, sondern Grenzen zu überwinden und sich einfach nur zu entfalten.

    Ich bin missglückt. Doch aus etwas missglücktem kann auch etwas werden, was dann wieder als Glücksfall beschrieben wird.


    In dem Sinne freue ich mich hier bei euch zu sein, hoffe dass die Forenelite mich positiv aufnimmt und man gemeinsam Spaß am weiteren Leben hat. Falls euch der Vorstellungstext nicht zusagt und ihr lieber den üblichen Text ala Alter, Beruf, Hobbys etc wollt, schiebe ich das bei Bedarf auch gerne noch hinterher. ;)

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „T.Bolin“ ()

    deine vorstellung passt grad irgendwie super zu dem hörbuch dass bei mir nebenbei läuft :D
    Also ich fands sehr intressant mal sone vorstellung zu lesen :)

    Herzlich Willkommen in dem Forum wo man aufjedenfall frei sein kann... wünsche dir viel spass hier, wenn du fragen hast einfach raus damit :)
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    」투Ẕᅮ kꑙ⋔⋔ᅮ ꒤ℕᄐℜᄐ Ẕᄐエᅮ

    hahaha das absolut unerotischte buch dass es gibt...
    aber hey wer n 10er in den string will braucht sich dann nich wundern wenn sone antwort kommt :D
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    Ich hatte zwar leider immer noch keine Zeit, mir den gesamten Text durchzulesen, hoffe aber, dass ich heute Abend endlich mal dazu komme :P
    Dennoch: Herzlich Willkommen hier im Forum :)
    People think I am crazy
    because I talk to my chickens...

    What am I supposed to do
    when they ask me things? Ignore them?
    Noch mal kurz als Zusatz, weil ich total den Kontext zu Swiss vergessen habe einzubauen:

    Glaub das erste mal Aufmerksam auf Ihn wurde ich durch das Liebeslied mit Issam (Oder war Deutschland davor?), also recht am Anfang. Seitdem verfolge ich das ganze Schaffen mal mehr, mal weniger. Der Stilbruch aktuell gefällt mir recht gut, weil auch bei mir diese Phase vorbei ist wo ich ausschließlich Rap höre und wieder zurück zu den Wurzeln gefunden habe was Rock und Punk Geschichten angeht, bzw einfach nur noch gute Musik hören will, frei von jeglichen Genre-Grenzen.